Zerfall IV – decay

Verwitterte Bretter, Pfähle, Blumen, Kerzen
2011 Rossinière
Photo Christian Breitler

 

 

Die Bienen sind ausgeflogen. Es scheint schon eine Weile her zu sein, seit aus gefüllten Waben Honig entnommen wurde. Zurzeit wird das leere Bienenhaus am Hang, neben dem Bach, mit Hausrat gefüllt. Das Holz ist stark verwittert und einige Läden hängen herunter oder fehlen. Das Bienenhaus zerfällt langsam. Es ist kein Auslöser oder eine offensichtliche Katastrophe zu sehen. Die Nachbarn, der ganze Ort ist in Gefahr. Die Bienen kommen nicht mehr zurück. Auf der kupierten Wiese zwischen dem Dorf und dem Bienenhaus stehen Lawinenverbauungen. Sie sollen vor der Katastrophe schützen. Sie stehen nur da. Sie werden zerfallen wie das Bienenhaus. Sie können nichts verhindern. 

Die Arbeit befasst sich mit dem Zerfall von Objekten und Symbolen – von kulturellen Leistungen. Sie stellt die Frage nach der notwendigen Bewegung im beinahe zeitlosen Raum. Die Arbeit löst weder Freude über den Rückzug noch Trauer über den Zerfall aus. Sie wirft einen stoischen Blick auf das Ende des Dilemmas.

The bees have flown. It seems to be quite a wile ago that honey was taken from the filled combs. Currently, the empty beehive on a slope, near the stream, will be filled with household items. The wood is badly weathered and some of the shutters are hanging or missing. The beehouse decays slowly. There is no trigger or an obious disaster to see. The neighbours, the whole place is in danger. The bees won‘t come back. On the meadow between the village ant the beehive are avalanche barriers. They should prevent the disaster. They just stand there. They will decay like the beehouse. They couldn‘t prevent anything.

The work deals with the disintegration of objects and symbols – of cultural services. It raises the question of necessary movement in the almost timeless space. The work triggers neither joy about the retreat nor sadness about the decay. It takes a stoic view of the end of the dilemma.